Sigrun Höllrigl / Der Poetry Film

Obwohl der Poesiefilm so alt ist wie der Film selbst, ist der Poetry Film als eigenes Filmgenre erst mit der Digitalisierung in Erscheinung getreten. Das Kunstfilmgenre präsentiert sich heute international vielfältig und reicht von Animationen bis hin zu abstrakten, klassischem, narrativen oder cinematographischen Arbeiten.

Als Textkünstlerin und Schriftstellerin arbeite ich bei der Umsetzung meiner Filme oft im Team. Diese Form der Interaktion und Zusammenarbeit kreiert immer wieder neue Impulse. Auch die Musik in der Sprache, Geräusche oder Klänge treten als Gestaltungsmittel hinzu.
In den letzten 5 Jahren habe ich in Wien ein eigenes Poetry Film Festival aufgebaut, das 2017 zum zweitgrößten weltweit heranwuchs. Im Zuge dessen habe ich sehr viele herausragende Poetry Filme kennengelernt. Veranstaltungsorganisation und das Vernetzung von Künstlern ist ein wichtiger Punkt meiner Tätigkeit. Im Verlaufe meiner nun bald 20-jährigen Beschäftigung mit dem Poetry Film ist meine Faszination ungebrochen. Was mich am Poesiefilm begeistert, ist der Experimentier-Freiraum, sowie die Notwendigkeit, sehr reduziert mit Sprache, Ton und Bild arbeiten zu müssen.

Sigrun Höllrigl, geb. 1966 in Innsbruck, lebt in Wien und Niederösterreich. Sie studierte Germanistik und Philosophie in Wien. Nach vielen Jahren im IT-Bereich arbeitet sie seit 2008 als freischaffende Künstlerin. 2011-2013 lag der Schwerpunkt auf Literaturperformances mit live generierten Visuals. Die Texte und Bilder wurden zum Teil in Industriegebäuden auf große Screens projiziert. Sigrun Höllrigl arbeitete mit den Visualisten 4youreye starsky sowie mit Schriftstellern Hubsi Kramar, Cornelia Travnicek, Joachim Vötter, Jörg Zemmler, Sophie Reyer zusammen. In Partnerschaft mit Hubert Sielecki erfolgte 2013 die Gründung des Art Visuals & Poetry Film Festivals mit Alleinstellungsmerkmal in Österreich. 2017 avancierte das Wiener Poetry Filmfestival mit 82 Filmscreenings zum zweitgrößten Poetry Film Festival weltweit. Darüber hinaus betreibt Sigrun Höllrigl seit 2011 ein internationales Poetry Film Magazin mit Online-Videothek.
Im Filmbereich sind die Partnerschaften mit den internationalen Kunstfilmschaffenden Alexandra Reill (Österreich), Marc Neys (Belgien) und George Chkheidze (Georgien) zu erwähnen. Die gemeinsam produzierten Textfilme wurden international bei vielen Filmfestivals gescreent. Sigrun Hölllrigls Romane »Odysseus X.“ und „Das Lager“ erschienen 2015 und 2016 in der edition keiper, Graz.