Fridolin Welte
Geboren 1956 in Klaus Vorarlberg, Werkzeugmacherlehre. Tätig im Beruf als Musterbauer bis 1979
1980-87 Akademie der bildenden Künste, Wien (Welz, Gironcoli)
1989-1992 Freischaffend, Studien in Griechenland, Ägypten und der Türkei
1992-1997 Vertragsassistent am Institut für künstl. Gestaltung TU Wien
seit 1997 Universitätsassistent am Institut für künstl.Gestaltung TU Wien (Lesak / Hohenbüchler / Palffy)
seit 2006 Ass.Prof. am nIstitut für Kunst und Gestaltung an der TU Wien (Hochenbüchler, Kern)
2007 im Vorstand der Ges.bildender Künstlerinnen und Künstler tätig
von 2008-2013 Leiter des Bereichs Bildhauerei des K/haus Wien
laufend Freischaffend und ausbildend tätig
Ausstellungstätigkeit seit 1983 im In und Ausland
kuratierende Tätigkeit
Katalogbeiträge
Kunst am Bau Wettbewerbe
Zuwachs-plan?
In einem genetischen Wachstumsplan sind Anfang und Ende bestimmt. Im Gegensatz zu den digital 3-d gedruckten Arbeiten gibt es bei den gezeigten analog entstandenen Skulpturen und Objekten keinen eingeschriebenen Plan der Formausprägung und Dimension.
Die modellierten Objekte entsprechen in ihren Formaten Kleinplastiken oder Skulpturen. Die Materialien sind aus den hinteren Reihen der Materialhierarchie gewählt, bestehend aus Hilfs- bzw. Restmaterialien oder Zerbrochenem, Zerstückeltem ehemals Ganzem.
Der Anfangsimpuls des Formens ist eine Andockmöglichkeit an das schon Vorhandene, formal und inhaltlich Verkannte, Weggeworfene, dessen Teilungs- Bruch- oder Bearbeitungsspuren mögliche Ansätze bilden.
Parasitär wird nun in Schichten modellierend die Form eingenommen indem sie überwuchert oder die Modellierung nur endemisch an bestimmten Flächen oder Kanten aufgetragen wird.
Jede abgeschlossene lineare Schichtung bedeutet enden oder weitermachen mit allen form- und inhaltverändernden Auswirkungen. Mit jeder zugefügten Linie verändert sich die Arbeit zu einem neen, das Alte vergessen machenden, Gegenüber.
Wird eine Arbeit ausgestellt und verkauft hat sie damit ihr Ende der Entwicklung gefunden. Wird sie nicht verkauft, erfährt sie Veränderungen im Atelier und ist bei der nächsten öffentlichen zur Schaustellung unwiderruflich eine Andere geworden.
Die Materialverbindung aus natürlichen vergänglichen Materialien wie Schalen von Früchten, Ästen, Wurzeln oder ähnlichem und Materialien auf Kunststoffbasis erbringt in einer Langzeitwirkung die Zersetzung und damit das Fehlen der überarbeiteten Ausgangsform.
Als Beispiel die Orangenschale als ursprünglicher Kern einer Kleinskulptur von Motten zerfressen, verbleibt durch die modellierten Formgrenzen des aufgetragenen Thermoplasts weiterhin als Negativform.